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Interview mit der Autorin
Debbie Isitt


Wie ist „Gatte gegrillt“ entstanden?

Im Februar letzten Jahres las ich zufällig einen alten Zeitungsausschnitt, in dem von einem spektakulären Mordfall berichtet wurde.
Es ging um den Mörder Nicolas Boyce, der seine Ehefrau umgebracht, die Leiche zerstückelt und die abgekochten Teile dann,
in Plastiktüten verpackt, in der Nähe von McDonald’s-Filialen in ganz London in den Müll geworfen hat. Den Kopf warf er in die Themse.
  Dieser brutale und mit ungeheurer Kaltblütigkeit ausgeführte Mord wurde mit 6 (sechs!) Jahren Haft bestraft.
In der Urteilsbegründung des altgedienten Richters hieß es, das Opfer, also die Frau, habe den Täter, also ihren Gatten,
durch Keifen und Nörgeln so gereizt, das jeder Mann an seiner Stelle so gehandelt hätte. Kurze Zeit später stieß ich auf eine
Meldung über eine anderen Mordfall: Eine Frau hatte ihren Gatten in Notwehr getötet, nach dem dieser sie jahrelang gequält,
geschlagen und misshandelt hatte. Die Frau bekam lebenslänglich. Eine Frau, die ihren Mann umbringt, bekommt in England
immer lebenslänglich! Aber für den Mann, der seine zänkische Frau abschlachtet, hat man Verständnis...
Wenn ich daran denke, kommt mir jetzt noch die Galle hoch! Um meine Wut loszuwerden, schrieb ich dieses Stück.

Wie steht es mit deiner Eifersucht?

Meine Schwester war einmal verheiratet. Als ihr Gatte fremd ging, verließ sie ihn. Eines Tages war sie einfach weg,
ohne ihm vorher etwas zu sagen. Und sie nahm alles mit, wirklich alles: das Geschirr, die Möbel, die Teppiche,
sogar die Tapeten riss sie von den Wänden. Als ihr Mann abends von der Arbeit nach Hause kam, war die Wohnung völlig leer.
Ich glaube, einen kleinen Zettel ließ sie für ihn zurück... ich konnte sie damals gut verstehen.

Warst du schon mal die Geliebte eines verheirateten Mannes?

Alle meine Männer haben bisher behauptet, sie seine unverheiratet. Aber ich habe es schon erlebt, wie verletzend Fremdgehen sein kann –
egal ob man verheiratet ist oder nicht. Die Figur der Laura, die ich in der englischen Aufführung selbst gespielt habe, enthält viel von
meinen Erfahrungen. Immer heißt es, die Frauen seien schuld; sie bräuchten ja nur „nein“ zu sagen, wenn ihnen ein verheirateter Mann
Angebote macht. Aber warum darf er ihnen überhaupt so ein Angebot machen? Damit macht er sich genau so schuldig wie die Frau,
die darauf eingeht. Ich finde es ungerecht, dass immer nur die Frau verantwortlich gemacht wird.

Möchtest du irgendwann einmal heiraten?

Ich glaube an die Liebe, aber ich finde, man soll so viele Leute wie möglich lieben. Meine Familie ist da, wo ich sie finde; z.B. meine
Theater-Company. Und mein Hund ist mein Baby – auch wenn er fast so groß ist wie ich. Es handelt sich nämlich um eine Dogge.
Sie heißt übrigens „Beasty“. Überhaupt mag ich Tiere sehr gern. ...

Wie hältst du es denn mit der Treue?

Ich bin absolut treu: meinen Schauspielern gegenüber, meinen Freunden gegenüber, aber auch meinem Lebensgefährten gegenüber.
Trotzdem bin ich gegen die Ehe. Wenn ich meinen Lebensgefährten heiraten würde, würden alle meine anderen Freunde denken,
dass ich jetzt nur noch ihn liebe. Ich würde meine Liebe zu ihm mit einem Etikett versehen. Solche Definitionen gefallen mir nicht;
ich brauche sie nicht in meinem Leben. Ich will eigene Regeln aufstellen.